Archiv der Kategorie: DDR

Psychische Revolution und therapeutische Kultur – Vorschläge für ein alternatives Leben. Hans-Joachim Maaz, im Februar 1990 befragt von Andreas Peglau

Zu notwendigen psychosozialen Veränderungen für eine tatsächlich bessere Gesellschaft.

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A.P.: Autoritäre Systeme bringen gespaltene Persönlichkeiten hervor. Gespalten in eine angepaßte, gefällige Fassade, unterdrückte Gefühle wie Haß, Wut, Trauer, Schmerz und in ein ungestilltes Bedürfnis nach Liebe und Zuwendung. An diese Erkenntnis Wilhelm Reichs knüpfen Sie an und konnten sie für Ex-DDR-Bürger voll bestätigen. Die Vermutung, daß der „Sozialismus in den Farben der DDR“ allerdings nur eine spezifische Spaltungs-Variante hervorgebracht hat, und ähnliche Verformungen für alle Industrienationen typisch sind, liegt nahe.
Eine solche Analyse des Bestehenden ist notwendig. Aber wo liegt die Hoffnung? Wie könnte – aus psychotherapeutischer Sicht – eine ideale Gesellschaft aussehen?
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Sind wir alle potentielle Stalinisten? Andreas Peglau im Gespräch mit Hans-Joachim Maaz zu den psychischen Grundlagen der DDR-Gesellschaft

Eine bittere Bilanz der psychosozialen Verhältnisse im ostdeutschen Staat, Januar 1990.

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A.P.: Der Begriff „Stalinismus“ ist seit Oktober 89 geradezu ein Modewort geworden, wenn es darum geht, die negativen Seiten der DDR-Gesellschaft zu beschreiben. Zumeist werden darunter in erster Linie politische, juristische und auch ökonomische Aspekte zusammengefaßt. Dementsprechend werden deutliche Veränderungen vor allem in Staatsaufbau, Recht und Wirtschaft gefordert. Sie behaupten dagegen, ohne eine zusätzliche „psychische Revolution“ kann von einer Überwindung des Stalinismus nicht die Rede sein. Was ist damit gemeint? Weiterlesen

Hindernisse für Lust und Liebe. Hans-Joachim Maaz, befragt von Andreas Peglau

Ein Blick auf gestörte und ungestörte sexuelle Lust und erfüllte Liebe aus psychoanalytisch-körperpsychotherapeutischer Sicht.

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A.P.: Liebe ist ja doch ein Wort, was ziemlich inflationär gebraucht wird. Es gibt unheimlich viel Definitionsversuche über Liebe, vorwiegend im Bereich geistreicher Aphorismen. Können Sie aus Sicht der Psychotherapie noch eine Definition hinzufügen? Weiterlesen

Die Sprache des Körpers. Hans-Joachim Maaz, befragt von Andreas Peglau

Gespräch vom Mai 1989, in dem – erstmals im DDR-Rundfunk – Grundsätze der maßgeblich von Wilhelm Reich entwickelten Körperpsychotherapie erklärt wurden.

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A. P.: In jeder analytischen Psychotherapie geht es darum, Unbewußtes bewußt zu machen, verlorengegangene, verdrängte Erlebnisse wieder ans Tageslicht zu holen. Normalerweise wird dabei der Schwerpunkt auf die Sprache gesetzt – z. B. indem der Patient alles mitteilt, was ihm spontan zu seinem letzten Traum einfällt.
Der Zusatz „körperorientiert“ vor der von Ihnen bevorzugten Therapieform weist schon darauf hin, daß Sie sich nicht auf diesen Weg beschränken. Warum? Weiterlesen

„Mensch Du, das ist mir nicht bewußt“, die zweite Sendung von Andreas Peglau und Hans-Joachim Maaz bei DT 64 (Tondokument, April 1989)

Zwischen März 1989 und April 1991 führten Hans-Joachim Maaz und Andreas Peglau neunzehn Gespräche, aus denen Sendungen für Jugendradio DT 64 entstanden.

Am Montag, den 10.4.1989 lief zwischen 20.03 und 21 Uhr die zweite dieser Sendungen, zugleich Teil 2 von „Mensch Du, das ist mir nicht bewußt. Weiterlesen

„Mensch Du, das ist mir nicht bewußt“, die erste DT-64-Sendung mit Andreas Peglau und Hans-Joachim Maaz (Tondokument, März 1989)

Zwischen März 1989 und April 1991 führten Hans-Joachim Maaz und Andreas Peglau neunzehn Gespräche, aus denen Sendungen für Jugendradio DT 64 entstanden.

Am Montag, den 13. März 89, lief zwischen 20.03 und 21 Uhr die erste dieser Sendungen: Mensch Du, das ist mir nicht bewußt“, Teil 1. Weiterlesen