Schlagwort-Archive: Wilhelm Reich

Kostenloser BUCH-Download: „Rechtsruck“ (2017) als pdf

Andreas Peglau: Rechtsruck im 21. Jahrhundert. Wilhelm Reichs „Massenpsychologie des Faschismus“ als Erklärungsansatz

Vor einem Wiedererstarken des Faschismus hat schon Bertolt Brecht gewarnt: „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“ Aber was ist dieser „Schoß“? Weiterlesen

A shift to the right in the 21st century. Wilhelm Reich’s „Mass Psychology of Fascism“ as an explanatory approach

Lecture by Andreas Peglau held at the 16. EABP-congress in Berlin, 7.9.2018.
Translated by Martina Weitendorf

In November 1930, 33-year-old Wilhelm Reich moved from Vienna to Berlin – in the hope of a favourable environment for his therapeutic, sexual reform and political activities. In all these areas he had previously come into conflict with Sigmund Freud and his colleagues.
There are only a few architectural testimonies of Reich’s work in Berlin. I would like to show you four of them before I move on to the main topic of my presentation.

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Vortrag: Rechtsruck im 21. Jahrhundert. Wilhelm Reichs „Massenpsychologie des Faschismus“ als Erklärungsansatz

Andreas Peglau über 1933 veröffentlichte Erkenntnisse Wilhelm Reichs, die helfen, auch den Rechtsruck im 21. Jahrhundert zu verstehen (16. EABP-Kongress in Berlin, 7.9.2018)

Im November 1930 zog der 33-jährige Wilhelm Reich von Wien nach Berlin – in der Hoffnung auf ein günstiges Umfeld für seine therapeutische, sexualreformerische und politische Tätigkeit. Auf all diesen Gebieten war er zuvor in Konflikte mit Sigmund Freud und dessen Kollegen geraten.
Es gibt nur noch wenige architektonische Zeugnisse von Reichs Wirken in Berlin. Vier davon möchte ich Ihnen zeigen, bevor ich zum Hauptthema meines Vortrags komme. Zunächst das Schickler-Gebäude an der Spree, unweit des Alexanderplatzes. Weiterlesen

Wilhelm Reich und die „Massenpsychologie des Faschismus“ – eine traurige Leerstelle in der Münzenberg-Zeitschrift „Zukunft“

von Andreas Peglau

Im September 2015 fand in Berlin der erste internationale Willi-Münzenberg-Kongress statt zu Leben, Werk und aktueller Bedeutung des außergewöhnlichen „linken“ Multifunktionärs und Internationalisten Münzenberg (1889-1940).

Nun ist der Kongressband erschienen. Weiterlesen

Ein wichtiger Film mit wichtigen Auslassungen: „Love, work and knowledge – the life and trials of Wilhelm Reich” von Kevin Hinchey und Glenn Orkin.

von Andreas Peglau

(PS 2019: Zum Streaming des Films siehe hier.)

Plakat Reich-Film

Quelle: http://loveworkknowledge.com/

Am 24. Mai 2018 fand die europäische Premiere des neuen Wilhelm-Reich-Dokumentarfilms statt, an einem ausgesprochen passsenden Ort: der Sigmund-Freud-Universität in Wien. Weiterlesen

Vom Nicht-Veralten des „autoritären Charakters“

von Andreas Peglau 

Dieser Text (1) ist eine stark gekürzte und leicht veränderte Fassung des Beitrags „Vom Nicht-Veralten des ‚autoritären Charakters‘. Wilhelm Reich, Erich Fromm und die Rechtsextremismusforschung“, der erschienen ist in Sozial.Geschichte Online/ Heft 22/ 2018.
Dort finden sich zahlreiche zusätzliche Informationen und Quellenangaben.

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Vor über 100 Jahren begannen einzelne Psychoanalytiker, sich für die Entstehungsbedingungen und Auswirkungen dessen zu interessieren, was später „autoritärer Charakter“ genannt werden sollte. Wenn heute in der Sozialwissenschaft nach den Ursachen des europäischen „Rechtsrucks“ gefragt wird, spielt dieses Konzept kaum noch eine Rolle.
Dies jedoch keinesfalls, weil es „veraltet“ wäre.
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Über Freud und Marx hinaus: Wilhelm Reichs „Massenpsychologie des Faschismus“ (1933)

von Andreas Peglau¹

Nur gelegentlich wird heute, wenn es um die Hintergründe der aktuellen Erfolge „rechter“ Bewegungen und Parteien geht, auf Sigmund Freuds Massenpsychologie und Ich-Analyse verwiesen. Noch seltener ist eine Bezugnahme auf Wilhelm Reichs 1933 erschienene Massenpsychologie des Faschismus – obwohl dieses Buch Freuds Analyse an Tiefgründigkeit bei Weitem übertraf. Es war eines der wichtigsten psychoanalytischen Bücher, die je erschienen sind,² zugleich die erste Veröffentlichung dessen, was heute Rechtsextremismusforschung genannt wird.³ Dennoch ist es, insbesondere in seiner ursprünglichen Fassung, in der Reich noch als „linker“ Psychoanalytiker schrieb, weitgehend in Vergessenheit geraten. Dass dieses Werk 2013 in den Band 100 Klassiker der Sozialwissenschaften aufgenommen wurde,4 ist vielleicht ein Indiz für eine beginnende Wiederentdeckung. 2017, im Jahr von Wilhelm Reichs 60. Todes- und 120. Geburtstag, hat seine Massenpsychologie ihre Brisanz nicht verloren; sie ist sogar im Wachsen. Weiterlesen

Wie sähe eine an Wilhelm Reich orientierte Psychoanalyse aus?

von Andreas Peglau

Aus einem Vortrag, gehalten auf der Frühjahrstagung der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung in Kassel, am 6.6.2015.

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… Lässt sich aus all dem, was ich Ihnen nun berichtet habe, der Schluss ziehen, es wäre wünschenswert, Reich – wie 1997, anlässlich seines 100. Geburtstages, gefordert wurde –, durch Wiederaufnahme in die Internationale Psychoanalytische Vereinigung (IPV) zu „rehabilitieren“?

Zum einen glaube ich nicht, dass Reich Wert darauf gelegt hätte, posthum erneut IPV-Mitglied zu werden. Weiterlesen