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Mensch, Mensch – brauche ich ein Vorbild? DT-64-Sendung vom 5.10.1988

Dass in dieser Sendung Jugendliche u.a. erzählten, Ernst Thälmann könne für sie kein Vorbild sein, weil es einen so fehlerlosen Menschen doch gar nicht gegeben haben könne, wurde damals von einer Westberliner Zeitung zustimmend aufgegriffen. Das führte dazu, dass alle Rundfunkabteilungen sich diese Sendung anhören mussten, um sich kritisch mit ihr auseinanderzusetzen und trug dazu bei, dass meine Chefin strafversetzt wurde. Dass mir der Rauswurf aus dem DDR-Rundfunk erspart blieb, lag wohl nur nur an der Prominenz meines damaligen Gesprächspartners Reiner Werner.

Länge: 52 Minuten

Tipp zum Weiterhören:

„Mensch du“, „Mensch, Mensch“, „Menschenskinder“ und „Stand up“: Hans-Joachim Maaz im Gespräch mit Andreas Peglau bei Jugendradio DT 64

„Mensch du“, „Mensch, Mensch“, „Menschenskinder“ und „Stand up“: Hans-Joachim Maaz im Gespräch mit Andreas Peglau bei Jugendradio DT 64

(Foto Ulrike Gedeon-Maaz 2002) 19 Sendungen Stand up usw.

(Foto Ulrike Gedeon-Maaz 2002)

Titel und Sendetermine der 19 Gespräche

„Mensch Du, das ist mir nicht bewußt“, Teil 1, Autor A. Peglau, Erstsendung 13.3.1989, 20.03-21 Uhr.

„Mensch Du, das ist mir nicht bewußt“, Teil 2, Autor A. Peglau, Erstsendung 10.4.1989 20.03-21 Uhr.

„Mensch Du, Dein Körper hat Dir was zu sagen“, Autor A. Peglau, Erstsendung 8.5. 1989, 20.03-21 Uhr.

„Mensch, Mensch: Träume“, Autor A. Peglau, Erstsendung 25.9.1989 20.03-21 Uhr.

„Mensch, Mensch: Was hindert Dich an Lust und Liebe?“, Teil 1, Autor A. Peglau, Erstsendung 23.10.1989, 20.03-21 Uhr.

„Mensch, Mensch: Was hindert Dich an Lust und Liebe?“, Teil 2, Autor A. Peglau, Erstsendung 22.11.1989, 20.03-21 Uhr.

– „Mensch, Mensch: Was hindert Dich an Lust und Liebe?“, Teil 3, Autor A. Peglau, Erstsendung 18.12.1989, 20.03-21 Uhr.

„Mensch, Mensch: Die psychische Revolution“, Teil 1, Autor A. Peglau, Erstsendung 20.1.1990, 20.03-21 Uhr.

„Mensch, Mensch: Die psychische Revolution“, Teil 2, Autor A. Peglau, Erstsendung 19.2., 20.03-21 Uhr.

„Mensch, Mensch: Die Unfähigkeit zu trauern“, Autor A. Peglau, Erstsendung 19.3.1990, 20.03-21 Uhr.

„Mensch, Mensch: Vorsicht Psychoboom“, Autor A. Peglau (mit dem Psychotherapeuten Tillmann Moser als zweiten Gesprächspartner), Erstsendung 23.4.1990, 21.03-22 Uhr.

„Mensch, Mensch: Keine Angst vor Autoritäten!“, Autor A. Peglau, Erstsendung 14.5.1990, 21.03-22 Uhr.

„Mensch, Mensch: Ausstieg aus der DDR“, Autor A. Peglau, Erstsendung 1.10.1990, 21.03-22 Uhr.

„Menschenskinder: Begleiten statt Erziehen“, Autor A. Peglau (mit dem Journalisten Detlef Berentzen als zweiten Gesprächspartner), Erstsendung 29.10.1990, 21.03-22 Uhr.

Stand up-Thema: „Religion und Spiritualität“, Autor A. Peglau, Erstsendung 24.12.1990, ca. 20 min.

Stand up– Beitrag zur Jahresbilanz 1990, Autor A. Peglau, Erstsendung 31.12.1990, ca. 10 min.

Stand up-Thema: „Psychische Ursachen des Golf-Krieges“, Autor A. Peglau, Erstsendung 4.3.1991, ca. 28 min.

Stand up-Thema: „Arbeitslosigkeit“, Autor A. Peglau, Erstsendung 21.3.1991, ca. 40 min.

Stand up-Thema: „Zweierbeziehung“, Autor A. Peglau, Erstsendung 28.4.1991, ca. 40 min.

 

Diese Sendungen sind heute im Bestand der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv, Potsdam.

 

Tipp zum Weiterhören:

„Mensch Mensch – brauch ich ein Vorbild?“ DT 64-Sendung vom 5.10.1988

Tipp zum Weiterlesen:

Meine Annäherungen an die Psychoanalyse

Jeder hat den Partner, den er verdient. Hans-Joachim Maaz, befragt von Andreas Peglau

Zu unbewussten Gründen von Partnerschaftskonflikten, Kollusionen in Zweier- und gesellschaftlichen Beziehungen und möglichen Auswegen.

 

Hans-Joachim Maaz und Andreas Peglau, 2002 in Halle/Saale

Hans-Joachim Maaz und Andreas Peglau, 2002 in Halle/Saale (Foto: Ulrike Gedeon-Maaz)

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Schlüssel und Schloss

A.P.: Jeder hat den Partner, den er verdient – würden Sie diesen Satz so wie er ist unterstreichen, oder halten Sie ihn doch eher für übertrieben?

Maaz: Das ist für mich schon eine gute Methapher, weil sich da eine tiefe Wahrheit ausdrückt, die in vielen Partnerschaften zum Ausdruck kommt. Bei den Menschen, mit denen ich beruflich zu tun habe, ist das immer so. Dieser Satz hat ja auch etwas Negatives: daß sich Menschen zusammenfinden, die etwas Belastendes, Störendes miteinander austragen – beziehungsweise gerade davon in der Beziehung festgehalten werden. Weiterlesen

Arbeitslosigkeit – Frust oder Chance? Hans-Joachim Maaz, im März 1991 befragt von Andreas Peglau

Über Arbeitslosigkeit als eine für Ex-DDR-Bürgerinnen und -Bürger ganz neuartige Erfahrung.

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A.P.: In der DDR konnte man zwar auch auf verschiedene Art und Weise von der Gesellschaft ins Abseits gestellt werden, aber zumindest irgendeine Art von Arbeitsplatz war den meisten relativ sicher. Diese massenhafte und auch begründete Angst vor dem Arbeitsplatzverlust ist also für uns Ex-DDR-Bürger etwas Neues. Schlägt sich diese Tatsache in der Therapie nieder, klagen Patienten über entsprechende Ängste vor Arbeitslosigkeit? Oder führt sie vielleicht sogar die Angst davor in die Therapie, kommen sie zum Psychotherapeuten und sagen: Diese Angst, meinen Arbeitsplatz zu verlieren, macht mich krank? Weiterlesen

Spiritualität und Körpertherapie. Hans-Joachim Maaz, befragt von Andreas Peglau

Über Religion und darüber, dass seelische Gesundheit eine notwendige Grundlage authentischer Spirutualität ist.

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A. P.: Sie haben in Ihrem Buch ,,Der Gefühlsstau“ geschrieben, Sie sind religiös und Sie glauben an Gott. Ist es das, was Sie meinen, wenn Sie von Spiritualität sprechen?

Maaz: Ja, schon. Ich will vorausschicken, ich bin auf diesem Gebiet ein Suchender. Das gehört zu den Themen meines Lebens, die noch am allerwenigsten gereift sind oder gar abgeschlossen. Als Kind und Heranwachsender bin ich mit christlicher Religion konfrontiert worden, wie wohl sehr viele von uns. Es war Tradition, auch eine gewisse Pflicht; es hatte etwas Unfaßbares, auch Bedrohliches, aber richtig verstanden habe ich es nie.

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„Mensch, Mensch: Die Unfähigkeit zu trauern“. Andreas Peglau und Hans-Joachim Maaz im Gespräch (Tondokument)

Zwischen März 1989 und April 1991 führten Andreas Peglau und Hans-Joachim Maaz neunzehn Gespräche, aus denen Sendungen für Jugendradio DT 64 entstanden. Am Montag,  den 19.3.1990 – einen Tag nach der „ersten freien Wahl“ in der DDR – lief zwischen 20.03 und 21 Uhr das drei Tage zuvor aufgenommene Gespräch unter dem Titel „Mensch, Mensch: Die Unfähigkeit zu trauern“.
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Psychische Revolution und therapeutische Kultur – Vorschläge für ein alternatives Leben. Hans-Joachim Maaz, im Februar 1990 befragt von Andreas Peglau

Zu notwendigen psychosozialen Veränderungen für eine tatsächlich bessere Gesellschaft.

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A.P.: Autoritäre Systeme bringen gespaltene Persönlichkeiten hervor. Gespalten in eine angepaßte, gefällige Fassade, unterdrückte Gefühle wie Haß, Wut, Trauer, Schmerz und in ein ungestilltes Bedürfnis nach Liebe und Zuwendung. An diese Erkenntnis Wilhelm Reichs knüpfen Sie an und konnten sie für Ex-DDR-Bürger voll bestätigen. Die Vermutung, daß der „Sozialismus in den Farben der DDR“ allerdings nur eine spezifische Spaltungs-Variante hervorgebracht hat, und ähnliche Verformungen für alle Industrienationen typisch sind, liegt nahe.
Eine solche Analyse des Bestehenden ist notwendig. Aber wo liegt die Hoffnung? Wie könnte – aus psychotherapeutischer Sicht – eine ideale Gesellschaft aussehen?
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Sind wir alle potentielle Stalinisten? Andreas Peglau im Gespräch mit Hans-Joachim Maaz zu den psychischen Grundlagen der DDR-Gesellschaft

Eine bittere Bilanz der psychosozialen Verhältnisse im ostdeutschen Staat, Januar 1990.

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A.P.: Der Begriff „Stalinismus“ ist seit Oktober 89 geradezu ein Modewort geworden, wenn es darum geht, die negativen Seiten der DDR-Gesellschaft zu beschreiben. Zumeist werden darunter in erster Linie politische, juristische und auch ökonomische Aspekte zusammengefaßt. Dementsprechend werden deutliche Veränderungen vor allem in Staatsaufbau, Recht und Wirtschaft gefordert. Sie behaupten dagegen, ohne eine zusätzliche „psychische Revolution“ kann von einer Überwindung des Stalinismus nicht die Rede sein. Was ist damit gemeint? Weiterlesen

Hindernisse für Lust und Liebe. Hans-Joachim Maaz, befragt von Andreas Peglau

Ein Blick auf gestörte und ungestörte sexuelle Lust und erfüllte Liebe aus psychoanalytisch-körperpsychotherapeutischer Sicht.

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A.P.: Liebe ist ja doch ein Wort, was ziemlich inflationär gebraucht wird. Es gibt unheimlich viel Definitionsversuche über Liebe, vorwiegend im Bereich geistreicher Aphorismen. Können Sie aus Sicht der Psychotherapie noch eine Definition hinzufügen? Weiterlesen