Sind wir geborene Krieger? Zu psychosozialen Voraussetzungen von Friedfertigkeit und Destruktivität

Vortrag, gehalten am 30.6.2023 innerhalb der Vorlesungsreihe „Psychologische Anthropologie: Militarismus und Krieg“ an der Universität zu Köln (bearbeitetes Manuskript)

von Andreas Peglau[1]

Hier kann der Text als pdf heruntergeladen werden.

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Was ist Krieg?

Ein organisierter, gewaltsam und mit Waffen ausgetragener Konflikt zwischen Staaten oder größeren Gruppen von Menschen. Krieg zu führen bedeutet in jedem Fall, bereit zu sein, andere Menschen zu töten.
Wären wir „geborene Krieger“, würde die Bereitschaft, andere Menschen ohne Gewissensbisse zu verletzten und zu vernichten, zu unserer seelischen Grundausstattung gehören. Wir würden damit auf die Welt kommen.
Das müsste sich daher auch lebenslang irgendwie zeigen – und zwar im Prinzip schon immer und überall, seit es Menschen gibt.

Entsprechende Aussagen finden sich vielfach.
Von dem antiken griechischen Philosophen Heraklit (ca. 520 v.u.Z. – 460 v.u.Z.) ist der Satz überliefert: „Der Krieg ist der Vater von allen“.[2]  Der englische Philosoph Thomas Hobbes schrieb 1642 vom „Krieg aller gegen alle“ als ursprünglichen, als Naturzustand.[3] Knapp 300 Jahre später knüpfte Sigmund Freud an einen anderen Ausspruch von Hobbes an und behauptete: „Der Mensch ist des Menschen Wolf“, eine „wilde Bestie, der die Schonung der eigenen Art fremd ist“, beruhend auf einer „primären“ – also vorgegebenen – „Feindseligkeit der Menschen gegeneinander“.[4]

Wäre es so, müssten wir uns keine Gedanken darüber machen, wie es zu Kriegen kommt oder wessen Interessen in Kriegen umgesetzt werden: Es liegt uns halt irgendwie in den Genen …
Das hieße zudem: Kriege wären auf Dauer kaum zu vermeiden. Und wenn überhaupt, dann nur um den Preis, unsere wahre Natur, unsere „Anlagen“ zu unterdrücken.

„Seit die Menschen existieren“

Nur ein Beispiel dafür, dass die These vom Krieg als ursprünglichen Zustand noch immer vertreten wird. Das von dem Trendforscher Matthias Horx gegründete „Zukunftsinstitut“ beschreibt sich selbst als „renommierte[n] Partner für Menschen und Organisationen, die Zukunft erkennen, verstehen und gestalten wollen“ und hat den Anspruch, „das öffentliche Denken über Zukunft maßgeblich […] bei Fragen zu wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen“ zu prägen.[5]
Auf der Webseite des Institutes wird uns mitgeteilt:

„Seit die Menschen existieren, gibt es kriegerische Auseinandersetzungen. […]
Die gewalttätigsten Gesellschaften sind – oder waren – diejenigen, die für uns eher mit dem Attribut ‚friedlich‘ versehen sind. Jäger- und Sammlergesellschaften hatten die größten Mordraten, und in den meisten Regionen der Erde tobten tribale Kriege ohne Ende. Im natürlichen Urzustand nahm man sich, was man kriegen konnte, Mitglieder eines anderen Stammes galten nicht als ‚die unsrigen‘, und die Tötungshemmung war, zumal in den vielen Knappheits-Situationen, kaum ausgeprägt.“[6]

Ursprünge

Werfen wir also einen Blick in die Menschheitsgeschichte. Vor etwa 6 Millionen Jahren soll die Entwicklung eingesetzt haben, die zum Homo sapiens führte. Zu diesem Prozess haben diverse Faktoren beigetragen, unter anderem die Nutzung des Feuers. Darüber erfahren wir auf der Webseite „Planet Wissen“:[7]

„Einige Funde deuten darauf hin, dass unsere Vorfahren […] bereits vor rund 1,5 Millionen Jahren die Kraft des Feuers nutzten. Doch die Frage, ab wann es dem Menschen gelang, Feuer selbstständig zu entfachen, wird auch unter den Forschern noch heftig diskutiert. Viele gehen davon aus, dass dies dem Neandertaler mithilfe von Feuersteinen vor 40.000 Jahren möglich war.“

Sollten die hier genannten Zahlenangaben korrekt sein, hätten unsere Vorfahren also knapp anderthalb Millionen Jahre mit Feuer hantiert, ohne herauszufinden, wie sie es selber machen konnten. Es verwundert nicht, dass andere Wissenschaftler, wie der Historiker James C. Scott, einen weitaus früheren Zeitpunkt dafür ansetzen: vor etwa 400.000 Jahren.[8]

400.000 oder 40.000 Jahre? Hinter dieser bemerkenswerten Unschärfe von 360.000 Jahren verbirgt sich ein Grundproblem der Erforschung unserer frühesten Entwicklungsstufen: Über 99 Prozent der Existenz immer menschlicher werdender Lebewesen vermuten wir zwar vieles, aber wissen so gut wie nichts.

In dem 2021 veröffentlichten Buch „Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit“ fassen der Anthropologe David Graeber und der Archäologe David Wengrow den aktuellen Forschungsstand zusammen. Sie schreiben: Für unsere Vorgeschichte liegen


„kaum Funde vor. So gibt es […] Tausende von Jahren, in denen die einzig verfügbaren Zeugnisse hominider Aktivitäten etwa aus einem einzigen Zahn oder vielleicht ein paar Splittern behauenem Feuerstein bestehen. […]
Wie sahen diese urmenschlichen Gesellschaften aus? Wir sollten wenigstens an dieser Stelle ehrlich sein und zugeben, nicht die geringste Ahnung zu haben. […]
In Bezug auf die meisten Perioden wissen wir nicht einmal, wie Menschen unterhalb des Kehlkopfs gebaut waren, ganz zu schweigen von der Pigmentierung, der Ernährung und all dem anderen.“
[9]

Auch die Zeit, zu der der „moderne Mensch“, der Homo sapiens, auftrat, lässt sich nicht genau bestimmen. Meist wird angenommen, das dürfte etwa 200.000 Jahre zurück liegen.
Erste „direkte Zeugnisse für das, was wir heute […] als ‚Kultur‘ bezeichnen, reichen“ wiederum „nicht mehr als 100.000 Jahre zurück.“ Und erst seit knapp 50.000 Jahren kommen solche Zeugnisse allmählich häufiger vor.[10]

Da gab es den Homo sapiens aber bereits etwa 150.000 Jahre. Doch auch das, was wir über die psychische Verfassung, Motive, Ziele und soziale Verhaltensweisen der Menschen in diesen 150.000 Jahren zu wissen glauben, beruht nahezu ausschließlich auf mehr oder weniger plausiblen Annahmen.

Grenzen des Erforschbaren

Wie vorläufig diese Annahmen oft sind, offenbarte einmal mehr die Meldung vom 6. Juni 2023, dass bereits vor 200.000 Jahren Hominiden – also menschenähnliche Vorfahren – ihre Angehörigen begraben haben sollen. Bislang war das nur dem Neandertaler und dem Homo sapiens zugebilligt worden – und zwar erst seit 100.00 Jahren. Diese Funde, heißt es dazu in der Meldung, „stellen das bisherige Verständnis der menschlichen Evolution infrage, wonach erst die Entwicklung größerer Gehirne komplexe Aktivitäten wie das Begraben der Toten ermöglichte.“[11]

Eine kompakte Zusammenstellung früher archäologischer Funde und von ihnen abgeleiteter Annahmen findet sich in dem Buch „Weltgeschichte der Psychologie“, das der Psychologe und Anthropologe Hannes Stubbe verfasst hat.[12]

Halten wir also bis hierhin fest: Der zitierte Satz des Zukunftsinstitutes „Seit die Menschen existieren, gibt es kriegerische Auseinandersetzungen“, ist in keiner Weise belegbar und daher unseriös und unwissenschaftlich.
Wie wir noch sehen werden, steht es um die anderen in jenem Zitat aufgestellten Behauptungen nicht besser.

Der Mangel an objektiven Beweisen bedeutet freilich zugleich: Wir können ebenfalls keine durchweg friedliche Frühphase der Menschheit nachweisen, keinen paradiesischen, ur-kommunistischen oder matriarchalen Ausgangszustand.

1996, nach gründlichen Recherchen, zogen die Archäologinnen Brigitte Röder, Juliane Hummel und Brigitta Kunz die Bilanz, das Matriarchat sei „mit archäologischen Quellen weder zu beweisen noch zu widerlegen. Eines der größten Probleme der Archäologie ist es, dass sie bis heute keinen Schlüssel zur Gedankenwelt vergangener Gesellschaften in der Hand hat.“[13]

Ein solcher „Schlüssel“ entwickelte sich im Grunde erst durch die Möglichkeit, Schriftsprachen in zeitüberdauernder Weise festzuhalten, zum Beispiel in Form von Keilschrift – also erst vor ca. 5000 Jahren.[14]

Darauf, dass selbst dieser Schlüssel nicht exakt geformt ist, dass schriftliche Überlieferungen häufig falsch, verzerrt und fast immer unvollständig sind, verweist schon der sehr berechtigte Satz, dass die Geschichte immer von den Siegern geschrieben wird.

Im berühmt gewordenen Falle der Osterinsel waren das Eroberer und Sklavenhändler, die den dortigen Eingeborenen jene Zerstörungen andichteten, die sie selbst unter ihnen angerichtet und initiiert hatten.[15] Das ist nur ein Beispiel für die Verlogenheit des „Standardnarrativs“ vom „bösen Wilden“, den erst eine „gute“ (westliche) Zivilisation sozial verträglich machen musste.

Der Historiker Rutger Bregman hat solche Beispiele gesammelt und diverse vorgeblich wissenschaftliche Experimente, Untersuchungen und Publikationen zum Menschenbild kritisch durchleuchtet. Er kommt zu dem Ergebnis, der Mensch sei „im Grunde gut.“

 

 

Beantwortbare Fragen

Können wir aufgrund mangelnder Daten zur Menschheits(vor)geschichte die Frage, ob wir geborene Krieger sind, nicht beantworten?
Doch, das können wir.

Denken wir daran: Angeborene Kriegs- und Tötungsbereitschaft müsste sich immer und überall zeigen – und sei es nur daran, dass sie permanent unterdrückt werden muss. Um die Aussage, dass wir geborene Krieger sind, als unzulässig abzuweisen, müssen wir also nur den Nachweis erbringen, dass es auch anders ging oder geht.

Dazu will ich zunächst doch zwei Argumente aus archäologischen Forschungen aufgreifen. Der Anthropologe Brian Ferguson hat in diversen Fundstellen Hunderte von Homo-sapiens-Skeletten, die älter als 10.000 Jahre waren, daraufhin untersucht, ob sie Schäden durch Gewalteinwirkung aufweisen. Resultat: Das war nur ein bei einem Dutzend davon der Fall. Ferguson konstatierte: Es gibt keine archäologischen Hinweise auf häufige Kriege in dieser Zeit.[16] Zum zweiten sind mittlerweile tausende von vorgeschichtlichen Höhlenmalereien entdeckt worden. Auf keiner von ihnen sind Kriegsszenen dargestellt.[17]

Aber dem ließe sich entgegnen: Die durch Kriegseinwirkungen verunstalteten Skelette und die bildlichen Darstellungen von Krieg könnten im Laufe der Zeit verschwunden oder noch nicht entdeckt worden sein.

Wie sieht es innerhalb der letzten 10.000 Jahre aus, in der Zeit, in der es zu ersten Stadt- und Staatsgründungen kam und für die weitaus mehr archäologische, später auch schriftliche Zeugnisse vorliegen?

Zunächst: Die nomadisierenden, ihren Lebensraum dem Zyklus der Jahreszeiten und dem Klima anpassenden Jäger und Sammler lebten offenbar weitaus gesünder, länger, komfortabler und friedlicher,[18] als es „Zukunftsinstitut“ und Thomas Hobbes wahrhaben wollten. Ihre Lebenserwartung könnte, geben der Psychologe Christopher Ryan und die Psychiaterin Cacilda Jethá wieder, bei 70 bis 90 Jahren gelegen haben.[19] In ihrem Buch „Sex. Die wahre Geschichte“[20] bestätigt der Anthropologe Robert Edgerton, dass in Europa „die städtischen Bevölkerungen die Langlebigkeit der Jäger und Sammler vermutlich erst um die Mitte des 19. oder sogar des 20. Jahrhunderts“ wieder erreichten.[21]

Mit der gesunden Lebensweise unserer fernen Vorfahren im Zusammenhang stehen dürfte, dass sie wohl auch größer waren „als der heutige Durchschnittsmensch“.[22]

Warum hätten sie sich, auf einem fruchtbaren Planten mit unerschöpflichen Ressourcen – Ryan und Jethá sprechen von der „Ur-Überflussgesellschaft[23] –, auf einem Planeten, der darüber hinaus im Wesentlichen unbewohnt war,[24] auf strapaziöse Wanderungen machen sollen, um irgendwo andere Menschen zu töten oder selbst getötet zu werden?

Jäger- und Sammlergesellschaften existierten zudem nicht etwa nur vor, sondern jahrtausendelang zusammen mit den sich entwickelnden Staaten.
In diesen neu gegründeten Staaten stiegen Lebenserwartung und -qualität auch zumeist erst einmal gar nicht, sondern sanken – unter anderem, weil das enge Zusammenleben von Menschen untereinander und mit Haustieren Seuchen verursachte und weil man nun gezwungen war, sich alles Lebensnotwendige vorwiegend an ein und demselben Ort zu verschaffen.[25]

Das Buch von James C. Scott über „Die Mühlen der Zivilisation“ belegt, dass Staatsgründungen keinesfalls pauschal einen sozialen Fortschritt darstellten und die vermeintlich „primitive“ Lebensweise der Jäger und Sammler genauer Betrachtung wert ist.[26]

David Graeber und David Wengrow ergänzen dies umfassend: In den letzten 10.000 Jahren gab es ganz unterschiedliche Gesellschaftsmodelle, oft zeitlich parallel, manchmal auch regional nahe beieinander gelegen. Dazu gehörten Großsiedlungen, die über Jahrhunderte Bestand hatten – ohne dass dort heute Hinweise auf Kriege oder Gewaltexzesse zu finden sind.

Einige von Ihnen haben vielleicht schon gehört von der anatolischen Siedlung Catal Hüyük. Sie existierte etwa 1500 Jahre lang, beginnend 7400 v.u.Z., hatte eine Fläche von bis zu 13 Hektar und bis zu 5000 Einwohner. Nahrungszugang und materieller Besitz waren anscheinend recht gleichartig verteilt, Hinweise auf eine zentrale Ordnungs- geschweige denn Unterdrückungsinstanz liegen nicht vor, ebenso wenig auf Gewaltverbrechen oder mörderische Kämpfe.
Allerdings: nur 5 % dieser Siedlung sind bisher archäologisch erschlossen.[27]
Dennoch ist auch das ein starkes Indiz dafür, dass Kriege KEINE Menschheitskonstante sind.


Ethnografie

Mittels bis in die Gegenwart hinein erfolgender ethnografischer Forschungen lässt sich aber auch zweifelsfrei beweisen, dass Menschen lange Zeit friedlich miteinander leben können.

Der Psychoanalytiker und Sozialforscher Erich Fromm ist einer derjenigen, die Berichte über unterschiedliche Ethnien gesammelt haben.

In seinem 1973 veröffentlichten Buch „Anatomie der menschlichen Destruktivität“ lässt sich nachlesen, dass es auch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stabile lebensbejahende, unkriegerische, oft matriarchal orientierte Sozialverbände gab, in denen keine Notwendigkeit bestand, einen angeblichen Tötungstrieb niederzuhalten.[28]
Noch 1998 verzeichnete der ethnographische Atlas 160 „rein matrilineare“ – also nur die mütterliche Abstammung berücksichtigende – „indigene Völker und Ethnien“. Das waren immerhin rund 13 % der weltweit erfassten 1267 Ethnien.[29]

Das Buch von Erich Fromm ist übrigens die meines Wissens umfassendste Zusammenstellung von Argumenten aus Psychoanalyse, (Sozial-) Psychologie, Paläontologie, Anthropologie, Archäologie, Neurophysiologie, Tierpsychologie und Geschichtswissenschaft, die für eine dem Menschen angeborene Tendenz zu Kooperation und Friedfertigkeit sprechen.

Ob wir als potentielle Killer auf die Welt kommen, lässt sich auch anhand individueller Lebensläufe überprüfen. Prädestiniert dafür sind Biografien von Menschen, die so schwere Verbrechen begangen haben wie das Anzetteln von Krieg und Massenmord.

 

Goebbels

Joseph Goebbels,[30] geboren 1897, wurde als späterer Nazi-Propagandaminister zu einem der Hauptverantwortlichen für die antijüdische, antikommunistische und antirussische Kriegshetze des NS-Staates.

In seiner Kinder- und Jugendzeit ein Schwärmer, schrieb Goebbels Gedichte, Theater- und Klavierstücke, las neben anderen Gottfried Keller, Theodor Storm, Schiller und Goethe, verliebte sich und hoffte auf ein Leben voller Liebe und Anerkennung.

Daran, dass diese Hoffnung zusehends scheiterte, hatte sein im Kindesalter entstandener Klumpfuß Anteil, besser gesagt: die negativen Reaktionen auf diese Behinderung. Für seine streng katholischen Eltern stellte sie eine „Heimsuchung“ dar, die am besten zu verleugnen sei. Bei Verwandten und Mitschülern löste sie Abneigung bis Abscheu aus, später auch bei manchen von ihm begehrten Frauen.

Mit der Zeit schob sich anstelle der unerfüllten Liebe zu anderen Menschen das Ersatzobjekt „Vaterland“ in den Vordergrund. Doch noch 1919, als „völkisch“ eingestellter 22-Jähriger, bewarb sich Goebbels bei einem jüdischen Professor erfolgreich um eine Promotion und urteilte, dies sei „ein außerordentlich liebenswürdiger“ und „zuvorkommender Mann“.

1920 reflektierte er den zunächst siegreichen „linken“ Massenaufstand in Westdeutschland gegen reaktionäre Freikorps und Reichswehr so: „Rote Revolution im Ruhrgebiet […]. Ich bin aus der Ferne begeistert“.
Auf der Suche nach einem „Genie“, das ihn und Deutschland erlösen möge, hörte er 1921 erstmals von Adolf Hitler – und war enttäuscht. Er reimte: „Seh ich nur ein Hakenkreuz, krieg ich schon zum Kacken Reiz.“

Doch berufliche und private Frustrationen, Arbeitslosigkeit, Hunger, Existenzunsicherheit folgten, seelische Probleme häuften sich: Sinnlosigkeitsgefühle, Suizidgedanken, Alkoholmissbrauch, Nervenzusammenbrüche. Nun wechselten bei ihm „Phasen tiefer Depression“ mit „Ausbrüche[n] fanatischen Willens“.

1922 erfuhr er von seiner Verlobten, dass sie „Halbjüdin“ sei, war zwar irritiert, beendete die Beziehung aber zunächst nicht.
1924 konnte er dem „Kapital“ von Karl Marx noch immer positive Seiten abgewinnen.

Doch allmählich geriet er völlig in den Bann von nationalsozialistischer Ideologie und Führerkult, nicht zuletzt, weil sie ihm gestatteten, Minderwertigkeitsgefühle und Depressivität zu unterdrücken.
Jetzt formte sich für ihn, wie er schrieb, „[d]roben am Himmel eine weiße Wolke zum Hakenkreuz“. Der bedingungslose Gefolgsmann Hitlers war fertig.
Dieser Prozess dauerte freilich fast 30 Jahre.

Hitler

Kaum über jemand anderen gibt es derartig viele Veröffentlichungen wie über Adolf Hitler. Unlängst ist ein Buch hinzugekommen, das den aktuellen Wissenstand über seine Kindheit und Jugend zusammenträgt: „Hitler – Prägende Jahre“.[31]

Dem lässt sich einmal mehr entnehmen: Der pubertierende Hitler war offenkundig zunehmend geprägt von durch Größenideen kompensierten Selbstwertproblemen; auch Verbissenheit, Sturheit, verbale Aggressivität mehrten sich.
Allerdings war das kein Wunder und keine Seltenheit bei dem für die damalige Zeit typischen, teils brutal unterdrückenden Umgang mit Kindern und Jugendlichen, dem auch er ausgesetzt war.

Und: Hitler konnte sich lange Zeit eine andere Seite bewahren, nämlich emotionale Schwingungsfähigkeit.

Der jüdische Arzt Eduard Bloch, der sich vergeblich bemüht hatte, die Mutter des damals 18-jährigen Hitler vor dem Krebs-Tod zu bewahren, beschrieb Jahrzehnte danach, wie er am Todestag der Mutter den Sohn wahrgenommen hatte:

„Adolf, dessen Gesicht die Übermüdung einer schlaflosen Nacht zeigte, saß neben seiner Mutter. Um einen letzten Eindruck von ihr festzuhalten, hatte er sie gezeichnet […]. In meiner Karriere habe ich niemanden gesehen, der so vom Kummer vernichtet war wie Adolf Hitler. […] Kein Mensch hätte damals auch nur im mindesten geahnt, dass er einmal die Verkörperung aller Schlechtigkeit werden wird.“[32]

Nicht einmal Goebbels oder Hitler lässt sich daher unterstellen, sie seien als Monster auf die Welt gekommen, hätten „Kriegerisches“ in die Wiege gelegt bekommen.


Quintessenz

1) Die Behauptung „Seit die Menschen existieren, gibt es kriegerische Auseinandersetzungen“ lässt sich nicht belegen und ist deshalb unwissenschaftlich.

2) Die Frage, ob wir „geborene Krieger“ sind, lässt sich wissenschaftlich sehr wohl untersuchen – und mit einem klaren NEIN beantworten.

Selbst die Politiker, die heute wieder Krieg und Massenmord veranlassen, sogar diejenigen, die diese Morde dann ausführen, sind vor einigen Jahren als gute Menschen auf die Welt gekommen.

Vielleicht können auch diejenigen von Ihnen, die eigene Kinder haben bzw. ausreichend intensiven Kontakt haben zu kleinen Kindern, kurz überlegen, ob sie diese Kinder als grundlos aggressiv oder gar zerstörerisch wahrnehmen – als „geborene Krieger“, denen sie eine Bereitschaft zum Töten zuschreiben wollten.

Es gibt inzwischen zahlreiche Befunde aus verschiedenen Wissenschaftszweigen, die nachweisen, dass wir auf die Welt kommen mit dem Potential zu prosozialem Verhalten, zu Liebe, Freundschaft, Kooperation und Friedfertigkeit.[33]

Anders gesagt: Wir haben alle nötigen Voraussetzungen, um innerhalb einer guten Gesellschaft auch gute Menschen zu sein.

Psychische Einheit

Darauf aufbauend, ist wiederum eine plausible Spekulation über die menschliche Frühzeit oder Vorgeschichte möglich.

Eine heute von vielen Wissenschaftlern akzeptierte These ist, für alle Vertreter des Homo sapiens eine „psychische Einheit“ anzunehmen. Mit anderen Worten: Seit es den modernen Menschen gibt, verfügt er über gleichartige seelische Anlagen.

Graeber und Wengrow[34] schreiben dazu, „dass ein Mensch, der von Elefantenjagd oder Sammeln von Lotusknospen lebt, genauso analytisch, kritisch, skeptisch und einfallsreich sein kann, wie jemand, der sein Geld als Kraftfahrer oder Wirt verdient oder einen universitären Fachbereich leitet.“

Gleiches lässt sich über die vom Homo sapiens abzugrenzenden, sich aber mit ihm per Fortpflanzung vermischenden Neandertaler aussagen. Hannes Stubbe bilanziert: Auch wenn es manchen Wissenschaftlern „schwer fällt dies zuzugeben, müssen wir heute den Neandertaler als einen vollwertigen Menschen mit allen geistigen, psychischen und sozialen Funktionen, Kräften und Kompetenzen […] akzeptieren.“[35] Und ein größeres Gehirn als wir hatten die Neandertaler außerdem…[36]

Es lässt sich also vermuten, dass auch unsere fernsten menschlichen Ahnen ebenso wenig kriegslüstern waren, wie wir es von Geburt an sind.


Und heute?   

Wenn es das Potential in uns gibt, in einer guten Gesellschaft gute Menschen zu sein – woran liegt es, wenn sich dieses Potential nicht entfaltet?

Daran, dass wir in keiner guten Gesellschaft leben.

Kinder sind in keiner Weise weniger wert als Erwachsene. Sie haben aber im Vergleich zu Letzteren kaum Möglichkeiten, über ihre Lebensumstände selbst zu bestimmen.
In einer Welt wie der unsrigen, die geprägt ist von autoritären Hierarchien, von Ausbeutung, Unterdrückung, familiärer und staatlicher Kontrolle und Umweltzerstörung, ist für die Entfaltung psychisch gesunder Kinder wenig Platz.

Die sich daraus für sie ergebenden Leiden und Entbehrungen, ihre vielfach unzureichend befriedigten Bedürfnisse verursachen Trauer, Schmerz und Wut – die in aller Regel gegenüber den Erziehungspersonen nicht adäquat zum Ausdruck gebracht werden dürfen.
Sie stauen sich daher an, bis sie destruktive Ausmaße annehmen – was später durch Erniedrigungen in der Schule, der Ausbildung, der Berufs- und Arbeitssphäre verstärkt wird.

Da auch solcherart angestaute Gefühle offiziell zumeist nicht ausgelebt werden dürfen – es sei denn, man wird zum Beispiel Soldat –, werden sie verborgen hinter einer Fassade sozialer Angepasstheit, Höflichkeit und Nettigkeit.

So entsteht – noch immer – der nach oben buckelnde, nach unten tretende „autoritäre Charakter“.[37]

Und das hat höchst bedenkliche Konsequenzen für das gesamte Sozialgefüge. Nicht zuletzt, weil die destruktiven Emotionen bei gegebenem Anlass jederzeit aus ihrem Versteck hervorbrechen können – dies umso leichter, wenn als Zielobjekte dafür sozial Schwächere oder dämonisierte „Fremde“ wie momentan wieder einmal „böse Russen“ oder wohl bald „böse Chinesen“ zur Verfügung stehen bzw. von den Medien und der Politik zur Verfügung gestellt werden.

Auf diese Weise werden Menschen, werden wir, werden unsere Kinder auch heute wieder „kriegstauglich“ gemacht.[38]

Je aggressionsgestauter und selbstwertgestörter wir sind, desto verwendbarer sind wir für jede Art destruktiver Zwecke, ob diese nun mit nationalistischen, neofaschistischen, fundamentalistischen, imperialistischen, umweltzerstörerischen, kinder-, frauen-, homosexuellen- oder ausländerfeindlichen Ideologien verbrämt werden.

Wird der massenhaft angestauten explosiven Wut ein Ventil geboten, sind die Gesinnungen austauschbar: Terror und Mord lassen sich ebenso mit dem Alibi „rechter“ wie „linker“ Weltanschauung verüben, zur Ehre Gottes, zum Heile Allahs, zugunsten einer Öko-Diktatur oder – wie gegenwärtig – als Bestandteil westlicher neoliberaler „regelbasierter“ Weltbeglückung.


Perspektiven

Bleibt die Frage: Was muss geschehen, damit Menschen wieder so friedfertig WERDEN, wie sie offenbar zur Welt kommen – oder, noch besser: damit sie gleich so friedfertig BLEIBEN können?

Weil ich mich schon mehrfach dazu geäußert habe,[39] will ich das hier nur anreißen.

Wir brauchen nach wie vor eine Umwälzung der ökonomischen und politischen Verhältnisse, einen Ausstieg aus unserer immer destruktiver werdenden, neoliberal-kapitalistischen Gesellschaftsstruktur.

Das allein genügt jedoch nicht, wie insbesondere das letztlich missglückte Experiment des „realen Sozialismus“ gezeigt hat. Hinzukommen muss eine psychosoziale Revolution.

Den dahinter liegenden Zusammenhang hat Wilhelm Reich bereits 1934 auf den Punkt gebracht: „Versucht man die Struktur der Menschen allein zu ändern, so widerstrebt die Gesellschaft. Versucht man die Gesellschaft allein zu ändern, so widerstreben die Menschen. Das zeigt, dass keines für sich allein verändert werden kann.“[40]

Für unsere Gegenwart ließe sich das so konkretisieren: Erwachsene sollten – nicht zuletzt unter Nutzung psychotherapeutischen Wissens – an ihren herbeisozialisierten seelischen Störungen arbeiten und zugleich dafür sorgen, dass ihren Kindern und Enkeln erspart bleibt, diese Störungen überhaupt erst auszubilden.[41]

 

Es geht also darum, Kinder liebevoll ins Leben zu begleiten, aktiv nach guten und gleichberechtigten Partnerschaften, erfüllter Sexualität und psychischer Gesundheit zu streben. Und es geht darum, privat und öffentlich autoritär-lebensfeindliche oder gar zum Krieg hetzende Normen in Familie, Schule, Beruf, Medien, Kirche, Politik und Staat anzuprangern und nach Gleichgesinnten zu suchen, mit denen sich dagegen Widerstand leisten lässt.

Die prägnanteste Beschreibung des langfristigen Ziels solcher Bemühungen stammt von Erich Fromm: eine „gesunde Gesellschaft“, „in der sich niemand mehr bedroht fühlen muss: nicht das Kind durch die Eltern; nicht die Eltern durch die über ihnen Stehenden; keine soziale Klasse durch eine andere; keine Nation durch eine Supermacht.“[42]

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Anmerkungen und Quellen

[1] Da ich hier Anleihen bei verschiedenen Wissenschaftsgebieten mache, für die ich keine spezielle Qualifikation habe sowie fast durchweg Sekundärquellen nutze, empfehle ich, sich mit Hilfe der im Text abgebildeten Bücher ein eigenes Bild zu verschaffen.

[2] „Krieg ist Vater von allen, König von allen. Die einen macht er zu Göttern, die anderen zu Menschen, die einen zu Sklaven, die anderen zu Freien“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Heraklit)

[3] „Ich zeige zuerst, dass der Zustand der Menschen ohne zivile Gesellschaft (welcher Zustand der Naturzustand genannt werden darf) kein anderer ist als ein Krieg aller gegen alle; und dass in diesem Krieg alle das Recht haben zu allem“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Bellum_omnium_contra_omnes)

[4] Sigmund Freud (1930) [1929]: Das Unbehagen in der Kultur, in ders.: GW Band 14, Frankfurt a. M., Fischer, S. 419–506, hier S. 471. Dazu, dass sich Freud dort zu Unrecht auf Hobbes beruft, Wölfe zudem diffamiert, siehe: https://andreas-peglau-psychoanalyse.de/der-mensch-ist-dem-menschen-kein-wolf-ueber-eine-eklatante-freudsche-fehlleistung/

[5] https://www.zukunftsinstitut.de/ueber-uns/

[6] https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/warum-gibt-es-noch-immer-kriege/ Zu dem für diese Aussagen als Gewährsmann präsentierten Steven Pinker und dessen Datenmanipulation siehe Rutger Bregman (2020): Im Grunde gut. Eine neue Geschichte der Menschheit, Rowohlt, S. 112ff. sowie Christopher Ryan/ Cacilda Jethá (2016): Sex. Die wahre Geschichte, Klett-Cotta, S. 212–215.

[7] https://www.planet-wissen.de/natur/energie/feuer/index.html

[8] James C. Scott (2019): Die Mühlen der Zivilisation. Eine Tiefengeschichte der frühesten Staaten, Suhrkamp, S. 20, vgl. Hannes Stubbe (2021): Weltgeschichte der Psychologie, Pabst, S. 27.

[9] David Graeber/ David Wengrow (2021): Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit, Klett-Cotta, S. 96, 98.

[10] Ebd., S. 100f.

[11] https://science.orf.at/stories/3219658/

[12] Siehe Stubbe (wie Anm. 8), S. 15–67.

[13] Brigitte Röder/ Juliane Hummel/ Brigitta Kunz (2001) [1996]: Göttinnendämmerung. Das Matriarchat aus archäologischer Sicht, Königsfurt, S. 396. Siehe auch Graeber/ Wengrow (wie Anm. 9), S. 238–244.

[14] Scott (wie Anm. 8), S. 20.

[15] Bregman (wie Anm. 6), S. 139–161.

[16] Ryan/ Jetha (wie Anm. 6), S. 223.

[17] Bregman (wie Anm. 6), S. 115.

[18] Ryan/ Jetha (wie Anm. 6), S. 177–244.

[19] Ebd., S. 236.

[20] Trotz des reißerischen deutschen Titels ist das ein seriöses Buch über unsere Geschichte, Sexualität und Partnerschaft.

[21] Ebd., S. 238.

[22] Ebd., S. 204.

[23] Ebd., S. 201. Das ist eine Anlehnung an Marshall Sahlings Essay „The original affluent society“: https://www.uvm.edu/~jdericks/EE/Sahlins-Original_Affluent_Society.pdf

[24] Vor 35.000 Jahren soll es maximal drei Millionen Erdbewohner gegeben haben (Scott, wie Anm. 8, S. 22).

[25] Ryan/ Jethá (wie Anm. 6), S. 201–204, 236–239.

[26] Graeber/ Wengrow (wie Anm. 9), S. 473–476, diskutieren das zustimmend. Zu Scott: https://www.soziopolis.de/die-muehlen-der-zivilisation-1.html

[27] Graeber/ Wengrow (wie Anm. 9), S. 236, 245ff.

[28] Erich Fromm (1989): Die Anatomie der menschlichen Destruktivität, in ders.: Gesamtausgabe, Bd. 7, München, dtv., S. 148–262.

[29] https://de.wikipedia.org/wiki/Matriarchat

[30] Siehe Andreas Peglau (2017): Rechtsruck im 21. Jahrhundert. Wilhelm Reichs „Massenpsychologie des Faschismus“ als Erklärungsansatz, Nora, S. 64f. (https://andreas-peglau-psychoanalyse.de/wp-content/uploads/2014/09/Rechtsruck-Zweite-Auflage-3-11-17-1.pdf)

[31] Hannes Leidinger/ Christian Rapp (2020): Hitler – Prägende Jahre. Kindheit und Jugend 1889–1914, Residenz.

[32] Ebd., S. 152.

[33] Siehe neben den im vorliegenden Text verwendeten Büchern Gerald Hüther (2003) [1999]: Die Evolution der Liebe. Was Darwin bereits ahnte und die Darwinisten nicht wahrhaben wollen, Vandenhoeck/Ruprecht; Mark Solms/Oliver Turnbull (2004): Das Gehirn und die innere Welt. Neurowissenschaft und Psychoanalyse, Walter, S. 138ff., 148; Michael Tomasello (2010): Warum wir kooperieren, Suhrkamp; Stefan Klein (2011) [2010]: Der Sinn des Gebens. Warum Selbstlosigkeit in der Evolution siegt und wir mit Egoismus nicht weiterkommen, Fischer; Joachim Bauer (2015): Selbststeuerung. Die Wiederentdeckung des freien Willens, Blessing. Auch Erwin Wagenhofers 2013 veröffentlichte Filmdokumentation Alphabet – Angst oder Liebe illustriert das auf berührende Weise (http://www.alphabet-film.com/).

[34] Wie Anm. 9, S. 114f. Siehe auch Bregman (wie Anm. 6), S. 79f.

[35] Stubbe (wie Anm. 8), S. 33.

[36] Das muss nicht – aber kann – heißen, dass sie intelligenter waren als wir (vgl. ebd., S. 25).

[37] Vgl.: https://duepublico2.uni-due.de/servlets/MCRFileNodeServlet/duepublico_derivate_00045266/05_Peglau_Autoritarismus.pdf

[38] Den prinzipiellen Vorgang hat Wilhelm Reich 1933 so beschrieben: „Die moralische Hemmung der natürlichen Geschlechtlichkeit des Kindes“ mache „ängstlich, scheu, autoritätsfürchtig, im bürgerlichen Sinne brav und erziehbar“. Das Kind durchlaufe zunächst „den autoritären Miniaturstaat der Familie, […] um später dem allgemeinen gesellschaftlichen Rahmen einordnungsfähig zu sein“. Die aufgestaute sexuelle Energie, wenn sie nach dem Erleiden des Erziehungsprozesses auf natürlichem Wege keine Abfuhr mehr erlange, suche nun nach Ersatzventilen, fließe ein in die natürliche Aggression und steigere diese so „zum brutalen Sadismus, der ein wesentliches Stück der massenpsychologischen Grundlage desjenigen Krieges bildet, der von einigen wenigen aus imperialistischen Interessen insceniert wird“. Der solcherart psychisch deformierte Mensch „handelt, fühlt und denkt“ entgegen seinen Lebensinteressen. Siehe Wilhelm Reich (2020): Massenpsychologie des Faschismus. Der Originaltext, Psychosozial, S. 38, 40.

[39] Zum Beispiel hier: https://www.manova.news/artikel/rechtsruck-in-deutschland

[40] Wilhelm Reich (wie Anm. 38), S. 195.

[41] Das hat Hans-Joachim Maaz bereits 1989 in seinem Konzept einer „therapeutischen Kultur“ genauer ausgeführt, siehe auch hier: https://andreas-peglau-psychoanalyse.de/psychische-revolution-und-therapeutische-kultur-vorschlaege-fuer-ein-alternatives-leben/

[42] Erich Fromm (wie Anm. 28), S. 395.

Letzte Abfrage der Internetquellen: 1.7.2023

 

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Bitte zitieren als Andreas Peglau (2023): Sind wir geborene Krieger? Zu psychosozialen Voraussetzungen von Friedfertigkeit und Destruktivität (https://andreas-peglau-psychoanalyse.de/sind-wir-geborene-krieger-zu-psychosozialen-voraussetzungen-von-friedfertigkeit-und-destruktivitaet/)

 

Tipps zum Weiterlesen und -hören:

Interview zu „Sind wir geborene Krieger?“ bei Radio Corax

Mythos Todestrieb. Über einen Irrweg der Psychoanalyse

Vom Nicht-Veralten des autoritären Charakters