Schlagwort-Archive: Erich Fromm

Menschen als Marionetten? Teil 10: Alternative Gedankenwege – eine Diskussionsanregung

von Andreas Peglau

Was sich ergeben hätte, wenn Marx und Engels um 1844 ihre Weichen anders gestellt, wenn sie die Psyche auf angemessene Weise einbezogen hätten, lässt sich nicht rekonstruieren. Aber ich will wenigstens bei einigen ihrer Annahmen durchspielen, was passiert, wenn ich diese mit dem konfrontiere, was mir heute als ausreichend gesichertes Wissen erscheint.
Wie anfangs mitgeteilt, gehe ich davon aus, dass wir mit dem Potential auf die Welt kommen, soziale, liebenswerte, liebesfähige und liebesbedürftige, kontaktfreudige, wissbegierige, kreative Wesen zu sein. Das ist kein Wunschdenken von mir, sondern inzwischen vielfach wissenschaftlich belegt.[1]
Vielleicht nehmen andere meine Fäden auf und spinnen sie weiter, in ihrer Weise, individuell und selbstbewusst, im Sinne von Max Stirner und nach Kants Motto: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ Weiterlesen

Interview zu „Sind wir geborene Krieger?“ bei Radio Corax

Am  20.7.23 sendete das Hallenser „Radio Corax“ ein 15-minütiges Interview, das Jan Ermentraut dazu mit mir geführt hat.

 

 

Hier kann es gehört werden (nach der knapp zweiminütigen Anmoderation):

 

Sind wir geborene Krieger? Zu psychosozialen Voraussetzungen von Friedfertigkeit und Destruktivität

Vortrag, gehalten am 30.6.2023 innerhalb der Vorlesungsreihe „Psychologische Anthropologie: Militarismus und Krieg“ an der Universität zu Köln (bearbeitetes Manuskript)

von Andreas Peglau[1]

Hier kann der Text als pdf heruntergeladen werden.

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Was ist Krieg?

Ein organisierter, gewaltsam und mit Waffen ausgetragener Konflikt zwischen Staaten oder größeren Gruppen von Menschen. Krieg zu führen bedeutet in jedem Fall, bereit zu sein, andere Menschen zu töten.
Wären wir „geborene Krieger“, würde die Bereitschaft, andere Menschen ohne Gewissensbisse zu verletzten und zu vernichten, zu unserer seelischen Grundausstattung gehören. Wir würden damit auf die Welt kommen.
Das müsste sich daher auch lebenslang irgendwie zeigen – und zwar im Prinzip schon immer und überall, seit es Menschen gibt. Weiterlesen

Myth of the Death Instinct. About an aberration of psychoanalysis

by Andreas Peglau[1]

Source: ccvision

In 1932, Freud (1999c, p. 101) referred to „[t]he theory of drives“ as „our mythology,“ drives as „mythical beings.“ In 1920, in Jenseits des Lustprinzips (Beyond the principle of pleasure, Freud 1999a, cf. May 2013), he had first publicly presented the most controversial of these „beings“: the destructive or death drive, later named Thanatos, after the Greek god of death. Even today, the assumption of such an instinct has influence inside and outside psychoanalysis – although its remoteness from reality has long been proven. Weiterlesen