Schlagwort-Archiv: Wilhelm Reich

Anregungen zu einer Psychoanalyse des europäischen „Rechtsrucks“

Basierend auf Erkenntnissen Erich Fromms und Wilhelm Reichs sowie auf Forschungen zu rechtsextremen Einstellungen in Deutschland habe ich 2014 nach Hintergründen der aktuellen politischen Entwicklung Europas, letztlich auch des immer globaler werdenden „Rechtsrucks“ gesucht.
Drei Jahre später entstand daraus mein Buch „Rechtsruck im 21. Jahrhundert. Wilhelm Reichs Massenpsychologie des Faschismus als Erklärungsansatz“.


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Wilhelm Reich: ausgegrenzt, vergessen, neu bewertet

Sigmund Freuds widerständiges Erbe“ – unter diesem Titel fand am 6. Juni 2014 ein Symposium anlässlich des 70sten Geburtstags von Bernd Nitzschke statt, das sich den »Grenzgängen innerhalb und außerhalb psychoanalytischer Institutionen« widmete.

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Die politische Psychoanalyse und ihr verdrängter Exponent Wilhelm Reich. Vortrag über wesentliche Inhalte des Buches „Unpolitische Wissenschaft?“

von Andreas Peglau

Nach dem Erscheinen meines Buches im August 2013 hatte ich mehrfach Gelegenheit, es bei öffentlichen Veranstaltungen vorzustellen. Anschließend wurde ich jedes Mal gebeten, das Mitgeteilte auch zu veröffentlichen. Ich habe diese Vorträge deshalb zum vorliegenden Text zusammengestellt. Ich hoffe, er gibt nicht nur einen guten Überblick über einige der wichtigsten Ergebnisse meiner Recherchen, sondern weckt ebenfalls Interesse, sich mit dem Buch selbst zu befassen. Weiterlesen

Gab es psychoanalytische Schriften gegen den Faschismus? (Auszug 3 aus „Unpolitische Wissenschaft?“)

Resultate einer (fast vergeblichen) mehrmonatigen Recherche. 

von Andreas Peglau

Schon in den 1920er Jahren hatten NS-Größen wie Alfred Rosenberg linken und liberalen Journalisten, welche die Nationalsozialisten angriffen, für die Zeit nach einer etwaigen NS-Machtübernahme Repressalien angedroht (Rosenberg 1940, S. 92–112, 119, 401f.). Carl von Ossietzky gehörte zu denjenigen, die ihre Hitlerkritischen Beiträge aus der Zeit der Weimarer Republik dann tatsächlich mit dem Leben bezahlten.
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Die Marxistische Arbeiterschule MASCH (Auszug 2 aus „Unpolitische Wissenschaft?“)

von Andreas Peglau

Das Schickler-Haus in Berlin-Mitte, in dem sich die MASCH-Zentrale befand.

Das Schickler-Haus an der Litten-Straße, wenige hundert Meter vom Alexanderplatz entfernt. Eine ganze Etage nahm hier die MASCH-Zentrale ein, in der u.a. Wilhelm Reich Lehrveranstaltungen durchführte. (Foto Gudrun Peters 2007)

1925/26 von der KPD in Berlin initiiert, nahm mit der Gründung der MASCH ein in mancher Hinsicht wohl einmaliges, zu Unrecht fast vergessenes Bildungsprojekt seinen Anfang.
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Bruchstücke der Wilhelm-Reich-Biografie (Auszug 1 aus „Unpolitische Wissenschaft?“)

von Andreas Peglau

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1.1 Frühe Prägungen

Wilhelm Reich kam am 24.3.1897 in Galizien, im östlichen Teil des damaligen Österreich-Ungarns, zur Welt. Seine Kindheit war bestimmt durch die für diese Epoche typischen, autoritär-gefühlsunterdrückenden Normen und Familienverhältnisse, deren Studium er sich später so intensiv widmen sollte. Weiterlesen

Ausgangspunkte. Aus der Einleitung zu „Unpolitische Wissenschaft?“

von Andreas Peglau

Die Psychoanalyse ist, vor allem aber war weit mehr als eine Psychotherapiemethode. Von der Krankenbehandlung ausgehend, entwickelte sich Sigmund Freuds Lehre in wenigen Jahren zu einer spezifischen Möglichkeit, sich selbst und die Welt zu erkennen – und zu verändern. Weiterlesen

Missglückt aber bedeutsam: „Der Fall Wilhelm Reich“ als Spielfilm. Rezension  

von Andreas Peglau

Dieser Film ist nicht gut, aber wichtig. Insofern halte ich es für gut, dass es ihn gibt – auch so, wie er ist. Denn er verschafft einem zu Unrecht weitgehend unbekannt Gewordenen wieder mehr – verdiente – öffentliche Aufmerksamkeit und gibt ihm mit Klaus Maria Brandauer zudem ein nachhaltig wirkendes Gesicht. Weiterlesen

Wilhelm Reich und Willy Brandt als „Hochverräter“

von Andreas Peglau [1]

Mitteilung über einen erstaunlichen Fund: Der Psychoanalytiker Reich und der spätere deutsche Bundeskanzler Willy Brandt gerieten 1939 gemeinsam wegen Hochverrates ins Visier des NS-Volksgerichthofes.
Auch die für Reichs Weiterleben vielleicht entscheidende Rolle eines bislang zu Unrecht Unbekannten wird aufgedeckt: Martin Mayer. Ohne seine Standhaftigkeit wäre Wilhelm Reich möglicherweise 1940 den deutschen Faschisten in die Hände gefallen. Reichs gesamtes nach 1939 entstandenes Werk hätte es dann nicht gegeben.

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Ausgebürgerte Psychoanalytiker

von Andreas Peglau [1]

Die Psychoanalyse wurde im Nationalsozialismus weit weniger unterdrückt, als üblicherweise, selbst von Experten, angenommen wird. Das – und die Sonderstellung Wilhelm Reichs – belegen auch die hier erstmal ausgewerteten Akten des damals für Ausbürgerungen zuständigen Auswärtigen Amtes. Weiterlesen